Barock – schwerer Prunk
Die Epoche des Barocks umfasst in etwa die Zeit von 1600 bis 1770. Möbel aus der Zeit sind üppig, extravagant und verschnörkelt. Typisch sind außerdem spiralförmige und verschnörkelte Beine.
Die Möbel sind oft bis ins kleinste Detail verziert. So findet man Einlegearbeiten und Furnierungen, Applikationen oder Bronzebeschläge. Die Intarsien wurden meist aus edlen Materialien wie Gold, Bronze, Horn, Marmor oder Schildpatt gefertigt. Generell herrschen geschwungene Formen vor. Edle Holzarten wie Birne, Palisander, Ebenholz oder Kirschbaum sind ebenfalls typisch für Barockmöbel. Oft wird dies zu kunstvollen Formen gedrechselt. In der Epoche des Barocks kommen auch zum ersten Mal Polstermöbel auf: Sofas und Kanapees sind also eine Erfindung des Barocks.
Verbindet man ausgewählte Möbel des Barocks mit modernen Stücken entsteht schnell ein unverwechselbarer extravaganter Look. Ein opulenter, vielleicht sogar vergoldeter Kronleuchter wirkt über einem schlichten Esstisch weitaus mehr als über weiteren Barockmöbeln. So erkennt man einen eigenen Stil. Auch ein kleiner Beistelltisch mit aufwändigen Verzierungen glänzt in einem reduzierten Flur mehr als neben der aufwändig verarbeiteten Couch. Barockmöbel sind extravagant und brauchen viel Platz, um wirken zu können. Üppigkeit ist Pflicht
In der Kunstgeschichte wird zwischen Frühbarock (ca. 1600–1650), Hochbarock (ca. 1650–1720) und Spätbarock oder Rokoko (ca. 1720–1770) unterschieden. Als Kunstform des Absolutismus und der Gegenreformation ist der Barock durch üppige Prachtentfaltung gekennzeichnet. Von Italien ausgehend, verbreitete er sich zunächst in den katholischen Ländern Europas, bevor er sich in abgewandelter Form auch in protestantischen Gegenden durchsetzte.
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